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June 8, 2012

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Grußworte
Günter Nooke, persönlicher Afrikabeaufragter der Bundeskanzlerin

Sehr geehrte Damen und Herren,

Afrika ist unser Nachbar. Aber was genau sind Nachbarn?

Es gibt Nachbarn in angrenzenden Wohnungen und Gebäuden, Gartennachbarn oder sogar benachbarte Kontinente wie Afrika und Europa. Ein Nachbar ist jemand, der nebenan wohnt, der in der Nähe gewachsen ist und dort lebt. Diese Nähe basiert aber auf”zufälligen” Gründen oder sie ist einfach”naturgegeben”. In der Regel sucht man sich seine Nachbarn nicht selber aus. Aber genau das macht die Sache spannend und erzeugt oft auch Spannungen. Nachbarn sollten gut zusammenleben wollen, zumindest aber sollten sie sich miteinander”arrangieren”. Kann sein, dass der Nachbar die Musik mal zu laut aufgedreht hat, wenn man selber gerade in Ruhe lesen möchte. Dann ist es aber oft ausreichend, den anderen freundlich darauf hinzuweisen ohne sofort mit dem Besenstiel an die Decke zu klopfen oder mit der Axt über den Gartenzaun zu springen. Früher oder später ist man selbst derjenige, der zu laut Musik hört.

Man muss nicht alle seine Nachbarn lieben. Vielleicht kommt man mit einigen sogar gar nicht zurecht. Professionelle Distanz wahren, kann gewaltsame Konflikte vermeiden helfen. Mit anderen vielleicht versteht man sich besonders gut und möchte diese Beziehung ausbauen – ob das jetzt beim nachbarschaftlichen Grillen im Garten ist oder ob man sich gegenseitig hilft, am Haus etwas um- oder anzubauen. Man kennt sich gut –vertraut sich vielleicht sogar, ohne den anderen immer vollkommen zu verstehen. Etwas gemeinsam und unkompliziert ohne lange Planung und Anreise unternehmen zu können, darin liegt der eigentliche Wert von Nachbarschaft, von der beide profitieren.

Ich fühle mich geehrt, Schirmherr des diesjährigen Kenako Festivals zu sein – ein buntes und künstlerische Festival, welches Raum für eben diese gemeinsamen Unternehmungen bietet und uns Gelegenheit gibt, Afrika in seiner Vielfalt kennenzulernen. Um sich zu verstehen, sollten wir uns besser kennenlernen und mehr unterhalten, politisch heißt das dann, einen konstruktiven Dialog führen. Ein solcher Dialog muss im Sinne der guten Nachbarschaftsbeziehungen offen, aufrichtig und ehrlich sein.

Ich freue mich auf ein Wochenende, an dem möglichst viele Facetten dieses vielfältigen Afrikas gezeigt werden. Denn schließlich ermöglicht Begegnung Erkenntnis – über einen selber und über den Nachbarn – und ist die Basis für zukünftige gemeinsame Unternehmungen.

Günter Nooke, persönlicher Afrikabeaufragter der Bundeskanzlerin
Dr. Sylvie Nantcha

Liebe Besucher des ersten Afrika-Festivals KENAKO in Berlin,

ich heiße Sie als  afrodeutsche Bürgerin gemeinsam mit dem persönlichen Afrika-Beauftragten der Bundeskanzlerin Herrn Günter Nooke und den Organisatoren des Afrika-Festival KENAKO herzlich Willkommen. Ich begrüße ganz besonders alle Bürger und Bürgerinnen, die das erste Afrika-Festival KENAKO in Berlin besuchen werden. Das erste Afrika-Festival KENAKO in Berlin ist ein Integrationsfest. Integration  bedeutet nichts anderes als voneinander lernen, miteinander leben. Deutsche  und  afrikastämmige Bürger und Bürgerinnen mitten in der Innenstadt von Berlin, am Alexanderplatz einander näher zu bringen ist das Ziel dieses ersten Afrika-Festivals.

Von den ca. 16 Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Deutschland haben ca. 500 000 Menschen afrikanische Wurzeln. Diese Menschen leben, studieren und arbeiten in Deutschland. Sie kommen aus allen Schichten und aus den 54 afrikanischen Staaten. Sie sprechen über 2000 afrikanische Sprachen.  Sie sind Studierende, Unternehmer, Akademiker, Politiker, Familienväter und Familienmütter, Führungskräfte, Handwerker, Ingenieure, Ärzte oder Asylanten. Alle diese Menschen  aus allen Schichten und Altersgruppen wurden zu diesem Afrika Festival in Berlin eingeladen. Denn ein solches Festival soll die Chance geben, in Workshops und Foren über die kulturelle, politische, wirtschaftliche  und gesellschaftliche Integration der aus Afrika  zugewanderten Menschen zu reflektieren. Das  erste Afrika Festival  in Berlin wird somit einen  wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass immer mehr afrikastämmige Bürger und Bürgerinnen  sich nicht mehr als”Fremde” in Deutschland  verstehen sondern als gleichberechtigter Teil dieser Gesellschaft und sich aktiv für ein gutes Zusammenleben in der Einwanderungsstadt Berlin und im Integrationsland Deutschland einsetzen.

Meine Damen und Herren, liebe Besucher des ersten Afrika-Festivals KENAKO,

das erste Afrika-Festival KENAKO in Berlin ist ein Fest der Kulturen, denn es wird auch darum gehen, die  zeitgenössischen afrikanischen  Kulturen hierzulande bekannter zu machen. Ich begrüße ganz besonders alle Künstler und Künstlerinnen, die hier auftreten werden. Dieses Festival wird  allen Besuchern und Besucherinnen ein breites Angebot bieten, um der Vielfalt Afrikas näher zu kommen: Musik, Tanz, Informationen, Diskussionen, afrikanische Speisen und afrikanische Kunstobjekte, Kabarett, Literatur und Film. Die Vielfalt und Diversität des afrikanischen Kontinents werden bei diesem Festival das deutsche und Berliner Kulturleben wesentlich und sichtbar bereichern. Kulturfeste bauen internationale  Brücken der Begegnung  von Menschen unterschiedlicher Herkunft und des gemeinsamen Erlebens. Gemeinsam werden wir Deutsche und Afrikastämmige Bürger und Bürgerinnen  die  kulturelle Vielfalt des afrikanischen Kontinents  hier am Alexanderplatz feiern.

Liebe Besucher des ersten Afrika-Festivals KENAKO,

das erste Afrika-Festival KENAKO in Berlin ist schließlich ein Fest der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und seinen 50 afrikanischen Partnerländern. Ich begrüße ganz besonders alle Botschafter und Botschafterinnen, alle Politiker und alle Privatinvestoren oder Global Partner, die das erste Afrika-Festival KENAKO besuchen. Afrika ist weltweit eine der bedeutendsten Wachstumskontinenten geworden. Der weltweite Bedarf an Rohstoffen und die  wirtschaftliche Beziehungen mit Ländern aus Asien und Lateinamerika haben einen wesentlichen Beitrag zu dieser positiven Entwicklung Afrikas geleistet. Politische und demokratische Strukturen verbessern und stabilisieren sich und stärken wiederum die  afrikanische Wirtschaft. Dieser positive Trend muss vorangetrieben werden. Deutschland genießt in vielen Afrikanischen Ländern einen guten Ruf. Dabei ist es wichtig, sich die Frage zu stellen: Wie kann die wirtschaftliche und politische Beziehung zwischen Deutschland und seinen  50 afrikanischen Partnerländern gestärkt werden? Welche Rolle können afrikastämmige Experten, die in Deutschland leben, bei diesem positiven Entwicklungsprozess spielen? Wie können wir gemeinsam eine Antwort auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Weltwirtschaft geben?

Ich bedanke mich ganz besonders bei den Organisatoren und Initiatoren des Afrika-Festivals KENAKO, stellvertretend für alle nenne ich an dieser Stelle Herrn Herve Tchemeleu.

Ich wünsche dem Festival einen harmonischen Verlauf und den Bescuhern vielfältige neue Eindrücke und Impulse für das Zusammenwachsen verschiedener Kulturen, ein friedliches und lebendiges Miteinander in Berlin und Deutschland.

Ich wünsche uns allen, dass das KENAKO-Festival zur Tradition wird und dass wir uns nächstes Jahr wieder sehen.

Dr. Sylvie Nantcha
Interkulturelle Germanistin
Deutsch-afrikanische Politikerin

Hauptpreisträgerin des Helene Weber Preises Deutschlands 2011

Programm auf einen Blick
Freitag
Ausstellungen

Karikaturen zum Thema afrikanische Renaissance
Kooperation mit Dritte Welt Journalisten Netz, Litros e.V. und Dialog international e.V.
10 bis 22 Uhr
Zelt 1

Kampf um Afrika – Koloniale Eroberung und anti-kolonialer Widerstand
Afrikanische Studenten Union e.V.
10 bis 22 Uhr
Zelt 2

Filme

Der Standpunkt des Löwen von Didier Awani (2011)
10 bis 12 Uhr
Zelt 1

Patrice Lumumba – Mord im Kolonialstil von Thomas Giefer (2000) mit anschließender Diskussion mit Regisseur
10 bis 11:30 Uhr
Zelt 2

Kamerun – Autopsie einer Unabhängigkeit (2008) – Ein Dokumentarfilm über den geheimen Kolonialkrieg Frankreichs in Kamerun von Valérie Osouf und Gaëlle Le Roy
19:30 bis 20:30 Uhr
Zelt 1

Ein Leben mit der Duldung (2010) von Appolain Siewe
20:30 bis 21:30 Uhr
Zelt 2

Workshops

Globales lernen mit Lorenz Oduro-Sarpong
12 bis 13:30 Uhr
Zelt 2

Podiumsdiskussionen

Brauchen Afrikanische Staaten eine gemeinsame Währung?
13 bis 15 Uhr
Zelt 1

Nord-Süd-Zusammenarbeit: Eine win-win Situation?
17:30 bis 19 Uhr
Zelt 1

Kulturprogramm

Konzert: Sterne von Afrika aus Deutschland und Fily Sako
akustisches Konzert mit traditionellen Saiteninstrumenten aus dem Mali  sowie Duo Koma Rimbar

11:30 bis 13:30 Uhr
Bühne

Tanzshow: Graceland -Traditionelle Tänze aus Kamerun
15 bis 16 Uhr
Bühne

Offizielle Eröffnung u.a. mit Grußwort von Sylvie Nantcha und Dr. Günter Nooke
(persönlicher Afrikabeauftragter der Kanzlerin)

16 bis 17 Uhr
Bühne

Tanzshow: Lucie und Tony afrikanische Tänze
17 bis 18 Uhr
Bühne

Empfang
19 bis 20 Uhr
Zelt 2

Konzert: Black Gerrado Reggae aus Gunia
19:30 bis 20:30 Uhr
Bühne

Konzert: Davemann, Regaae aus Nigeria/ Deutschland
20:30 bis 22 Uhr
Bühne

Kinderprogramm

Trommelworkshop von Max Bousso
14:30 bis 16 Uhr
Zelt 2

Tempodance mit Damaris und Brigit
16:30 bis 18:30 Uhr
Zelt 2

Samstag
Ausstellungen

Karikaturen zum Thema afrikanische Renaissance
Kooperation mit Dritte Welt Journalisten Netz, Litros e.V. und Dialog international e.V.
10 bis 22 Uhr
Zelt 1

Kampf um Afrika – Koloniale Eroberung und anti-kolonialer Widerstand
Afrikanische Studenten Union e.V.
10 bis 22 Uhr
Zelt 2

Filme

Kamerun – Autopsie einer Unabhängigkeit (2008) – Ein Dokumentarfilm über den geheimen Kolonialkrieg Frankreichs in Kamerun von Valérie Osouf und Gaëlle Le Roy
10 bis 11:30 Uhr
Zelt 1

Ein Leben mit der Duldung (2010) von Appolain Siewe
10 bis 11:30 Uhr
Zelt 2

Der Standpunkt des Löwen von Didier Awani (2011)
19:30 bis 21 Uhr
Zelt 2

Patrice Lumumba – Mord im Kolonialstil von Thomas Giefer (2000)
20 bis 21:30 Uhr
Zelt 1

Workshops

Was ist Afrika? Mit Natacha Kelly
12 bis 13 Uhr
Zelt 2

Die Ressourcen Afrikas
Mit Prof. Dr. Assoua Kocra
14 bis 15 Uhr
Zelt 2

Podiumsdiskussionen

Gebrauchsgüter aus Europa/neue Produkte aus China – Perspektive für Afrika
12 bis 14 Uhr
Zelt 1

Die Polizei, dein Freund und Helfer – Gleiches Recht für Alle?
15 bis 17 Uhr
Zelt 1

Wo steht Afrika 50 Jahre nach der Unabhängigkeit?
17:30 bis 19:30 Uhr
Zelt 1

Kulturprogramm

Kindermusical: Afrodeutsche Spielgruppe
11:30 bis 13 Uhr
Bühne

Konzert und Präsentation: Guluwalk
13:30 bis 17:30 Uhr
Bühne

Theatervorführung: Black Material Sönke Weiss
17:30 bis 19 Uhr
Zelt 2

Konzert: Noudjoum el Layel Sterne der Nacht Volksmusik aus Algerien
18 bis 19:30 Uhr
Bühne

Bernard Mayo
20 bis 22 Uhr
hne

Kinderprogramm

Kinderlesung mit Blaise Ahua
15 bis 16 Uhr
Zelt 2

Trommelworkshop mit Max Bousso
16 bis 17:00 Uhr
Zelt 2

Sonntag
Ausstellungen

Karikaturen zum Thema afrikanische Renaissance
Kooperation mit Dritte Welt Journalisten Netz, Litros e.V. und Dialog international e.V.
10 bis 22 Uhr
Zelt 1

Kampf um Afrika – Koloniale Eroberung und anti-kolonialer Widerstand
Afrikanische Studenten Union e.V.
10 bis 22 Uhr
Zelt 2

Filme

Kamerun – Autopsie einer Unabhängigkeit (2008) – Ein Dokumentarfilm über den geheimen Kolonialkrieg Frankreichs in Kamerun von Valérie Osouf und Gaëlle Le Roy
10 bis 11:30 Uhr
Zelt 1

Patrice Lumumba – Mord im Kolonialstil (2000) von Thomas Giefer
10 bis 11 Uhr
Zelt 2

Der Standpunkt des Löwen (2011) von Didier Awani
17:30 bis 19:30 Uhr
Zelt 1

Ghana Panorama – Ein Hörfilm zum Musikleben in Ghana von Max Weissenfeld
18 bis 20 Uhr
Zelt 2

Workshops

Vortrag DESERTEC – Sonne aus Afrika für den europäischen Gebrauch Wer ist der wahre Gewinner?Mit Narcisse Djakam
12:30 bis 13:30 Uhr
Zelt 2

Das Echo des arabischen FrühlingsMit Ghassan Abid
14 bis 15 Uhr
Zelt 2

Podiumsdiskussionen

“Warum kann ich nicht einfach Deutscher sein?” Rollenbilder von Menschen mit afrikanischem Migrationshintergrund
12 bis 14 Uhr
Zelt 1

Demokratie à la Carte? Militärinterventionen und die Rolle afrikanischer Regionalgemeinschaften
15 bis 17 Uhr
Zelt 1

Kulturprogramm

Kindermusical New Generation
11:30 bis 13 Uhr
Bühne

Konzert: Malik Mé nordafrikanischer Rai
13:30 bis 15 Uhr
Bühne

Sudanese Allstars
15:30 bis 16:30 Uhr
Bühne

Konzert: Angelina Akpovo und Yakawumba aus Benin
17 bis 18 Uhr
Bühne

Konzert: Nilsa Hip Hop, Reggae und Pop aus dem Mosambik
18:30 bis 20 Uhr
Bühne

Kinderprogramm

Kinderlesung mit Blaise Ahua
15:30 bis 16:30 Uhr
Zelt 2

Trommelworkshop mit Max Bousso
16:30 bis 17:30 Uhr
Zelt 2

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